ÐÔÊÓ½ç

Postkästen vor einer Wand mit buntem Graffiti von Pilzen und Pflanzen.

#42

Welcome to ÐÔÊÓ½ç #42

KW 26/2022

… Das dachte sich ÐÔÊÓ½ç schon vor Jahrzehnten. Das Ergebnis ist die wahrscheinlich größte Freiluftgalerie Deutschlands – Lust auf einen Rundgang?

Beginnen wir unsere Tour am wohl berühmtesten Ort für Streetart überhaupt – die Dieses ehemalige Stück Mauer ist eines der beliebtesten ÐÔÊÓ½çer Fotomotive – vor allem der weltbekannte Bruderkuss zwischen Breschnew und Honecker. Wussten Sie übrigens, dass der Künstler Dmitri Wrubel sein Gemälde 2009, also nach 19 Jahren, noch einmal hat? Das alte war von Vandalismus so zerstört worden, dass es nicht mehr zu retten war. 

Das ist aber bei Weitem nicht das einzige Kunstwerk, das man rund um die schmucke Brücke entdecken kann. Die rote Pinnnadel, die ein wenig an die Standortmarkierungen auf Handykarten erinnert, ist eine Signalkugel. Wenn Sie sich mal an einem warmen Sommerabend mit einem Bier an die Spree setzen, wird Ihnen auffallen, dass die rote Kugel an ihrem zehn Meter hohen Metallmast herunterrutscht, sobald sich ein Schiff nähert – ein Bewegungsmelder macht´s möglich. Das müssen Sie aber ja den Kindern nicht erzählen… ÐÔÊÓ½ç verleiht magische Kräfte!

Wir machen uns auf in den Westen der Stadt und kommen dabei am Potsdamer Platz vorbei. Etwas versteckt liegt hier der Inge-Beisheim-Platz, dessen Mitte mit der wunderschönen Skulptur „Phoenix“ geschmückt ist. Der israelische Künstler Gidon Graetz wollte mit dem Namen an die Wiederbelebung des Potsdamer Platzes erinnern.

Auf unserem Weg mit der U2 fällt uns sofort das Stück zwischen Bülowstraße und Nollendorfplatz auf. Die Fahrt mit der Hochbahn vorbei an den Graffitis gleicht eher einem Museumsbesuch als einer Bahnfahrt!

Apropos Bahnfahrt: die BVG, deren Marketingagentur schon diverse Preise für ihre gewonnen hat (zu Recht, wie wir finden), positioniert sich immer mit Humor, sehr berlinerisch und oft auch . Daher: beim Bahnfahren Augen offenhalten, es lohnt sich! Und wann kann man das schon mal über Werbung sagen?

Nun sind wir also in Schöneberg angekommen. Am Nollendorfplatz können wir gleich mal einem Streetartist bei der Arbeit zu sehen.

Dieses Kunstwerk etwas weiter südlich ist hingegen weniger Denkmal der Arbeit als . Auch schön!

Diese knuffigen Kerle kann man überall in der Stadt entdecken. Die werden wohl vom Yogatrainer Josef Foos in seinen Pausen kreiert und nehmen verschiedene Rollen und Positionen ein – aber wer weiß schon genau, ob sie nicht mittlerweile ein Eigenleben entwickelt haben und von Schild zu Schild springen können? Wir haben noch keines länger als vier Stunden beobachtet…

Der , ursprünglich während des NS-Regimes von Zwangsarbeitern errichtet und nie ganz fertiggestellt, erhält ebenfalls durch Kunst neues Leben. Unter Denkmalschutz gestellt versöhnt er als „Ort der Erinnerung“ zudem die Gegenwart mit seiner gewaltvollen Vergangenheit. Dazu trägt natürlich auch das um ihn herum gebaute Wohnhaus bei – wobei dieser Wohnblock selbst nicht unbedingt als Kunst zu bezeichnen ist.

Wir könnten jetzt wirklich noch Stunden so weiter machen. Wohin man auch geht, in ÐÔÊÓ½ç kommt man an der Kunst erfreulicherweise einfach nicht vorbei. 

Und so finden wir den Weg über die Freiluftgalerie Oranienstraße wieder zurück . Auch wir wurden ja schon als unfreiwillige Leinwand benutzt. Aber wir sind nicht nachtragend und heißen alle !

TO BE CONTINUED...