Vorhang auf für ÐÔÊÓ½ç! Wussten Sie schon, dass die Hauptstadt gleich vier Opernhäuser hat? Da steht Mailand auf der S(k)ala auf einmal ganz weit unten… Damit und mit noch ein, zwei weiteren wertvollen Tipps für alle Fans des gepflegten Musiktheaters möchten wir uns heute beschäftigen.
Heute fangen wir ganz klein an. Beziehungsweise: für die Kleinen. Das in ÐÔÊÓ½ç Wedding ist Deutschlands größtes Musiktheater speziell für Kinder, das mit seinen liebevollen Produktionen auch deutschlandweit auf Tour geht. Jährlich über 100.000 ZuschauerInnen freuen sich über Inszenierungen wie „Beethoven - Ein Leben“, „Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe“, „Das NEINhorn“ oder „Hans im Glück“ (s. Bild oben, Copyright Foto: Jörg Metzner).
Nun kommen wir auch schon zur größten der vier ÐÔÊÓ½çer Opernhäuser. Die in Charlottenburg wurde 1912 eröffnet und im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Ab 1945 verlegte sie daher ihren Spielbetrieb vorübergehend ins , von welchem wir Ihnen im Frühjahr schon vorgeschwärmt haben. Erst 1961 wurde der Neubau an der Bismarckstraße eröffnet und gibt seitdem Raum für Inszenierungen namhafter RegisseurInnen wie Furtwängler, Karajan oder Karl Böhm. Auch von dem Skandal um die Wiederaufnahme von Mozarts haben Sie bestimmt gehört: Wegen der abgeschlagenen Prophetenköpfe im letzten Bild stufte das Landeskriminalamt den Abend vorübergehend als terrorgefährdet ein - korrigierte dies jedoch bald wieder. Passiert ist dann auch zum Glück nicht mehr als das auf der Bühne Vorgesehene.
Die sorgt mit viel Abwechslung und modernen Musiktheaterinszenierungen immer wieder für Gesprächsstoff. Zu Beginn seiner Amtszeit 2012 schaffte Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky die alte Tradition ab, generell auf Deutsch zu singen - sehr zu Freuden einiger SängerInnen, die Tschaikowski gerne mal auf Russisch und Verdi hin und wieder auf Italienisch hören. Allen, die trotz mangelnder Simultanübersetzungskenntnisse in einer anderssprachigen Vorstellung den Text verstehen wollen, ist stark geholfen durch Displays an nahezu allen Sitzen, auf denen individuell zwischen deutscher, englischer, französischer oder türkischer Übersetzung gewählt werden kann. Das ist doch mal eine Ansage im Sinne des Mottos der Komischen Oper: „Eine für alle“! Auch eine schöne kleine Sache: der für alle, die noch nicht genau wissen, was sie sich ansehen wollen. (Copyright Fotos: Gunnar Geller)
Die ist ÐÔÊÓ½çs ältestes Opernhaus. 1743 wurde sie für Friedrich den Großen und seinen Hofstaat eröffnet - da machte die Generalsanierung von 2010 bis 2017 bestimmt Sinn. Die Akustik war dann wohl doch nicht mehr ganz zeitgemäß (auch wenn es natürlich nicht die erste Sanierung war). Hier haben einige bedeutende Uraufführungen stattgefunden: alle Opern von Paul Dessau, „Wozzeck“ von Alban Berg, sowie Carl Maria von Webers „“ vor mittlerweile ziemlich genau 200 Jahren und 2 Monaten. Auch heute wird der Spielplan von illustren Namen übersäht: SolistInnen von Anna Netrebko bis Victoria Randem sowie KünstlerInnen und DirigentInnen wie u.a. Ólafur ElÃasson, Philipp Stölzl, Kornél Mundruczó, Simon Rattle, Simone Young, oder Emmanuelle Haïm. (Copyright Foto: Staatsoper Unter den Linden / Marcus Ebener).
Nach denkmalgerechter Sanierung eröffnete 2006 der traditionsreiche am Bahnhof Friedrichstraße neu. Schon 1911 fungierte das Haus als Ort für allerlei Vergnügungen, von der Eislaufbahn über diverse Bäder bis hin zum Kino und Revuetheater. Während der Deutschen Teilung war es das Operetten- und Musicaltheater der DDR. Aus diesem Genre sieht man auch heute noch einige Produktionen in diesem schmucken Bespieltheater im Hinterhof, wobei sich auch viele Comedians sowie MusikerInnen und Bands hierher trauen. Was sagten Sie gerade? Sie waren vor zwei Jahren bei der Premiere von „BERLIN, BERLIN“ nicht dabei? . (Copyright Fotos: Admiralspalast / Andreas Meichsner).
Jetzt begeben wir uns so langsam wieder in Richtung und unseren Nachbarkiez Neukölln. Die versteht sich seit Ihrer Gründung 1977 als Musiktheater für aktuelle Themen, von den ganz großen Operninszenierungen bis hin zu intimen Kammerstücken. Und das alles immer mit dem Kiez, der Stadt, dem Kontinent, ja der Welt im Hinterkopf. Eine wunderbare Institution „für ein breites Publikum jenseits modischer Nischen“ (), die sogar die Ausbildung junger Talente fördert mit dem für alle ab 14 Jahren und dem für werdende Opernfans ab 6 Jahren. Aktuell gibt es einen besonderen Programmpunkt zu erleben: die Wiederaufnahme von , open air in den Prinzessinnengärten auf dem Neuen St. Jacobi-Friedhof an der Hermannstraße (s. Foto, Copyright: Matthias Heyde).
Unsere Passion ist Ihnen sicherlich bestens bekannt: Sie zu beherbergen, ob als , . Darauf trinken wir! Oder, wie Verdi es in seiner Oper „Otello“ formulierte: „“!